'Dialog' wird im Allgemeinem gleichgesetzt mit 'ein gutes Gespräch führen'.
Es geht um viel mehr als das.
Das Wort stammt vom altgriechischen Wort 'Dialogos', was bedeutet: 'durch das Wort Sinn' oder auch 'durch das Wort Beziehung.'
Nicht nur über das Wort, aber vor allem durch das, was sich hinter und zwischen den Wörtern und 'durch das Wort hindurch' zeigen will.
Wie finden wir Sinn? Über die Qualität unserer Beziehungen.
Nicht durch das Beharren auf einem Standpunkt, durch argumentieren oder durch debattieren.
Nicht durch die Wiederholung unserer Meinungen und den Versuch sie durchzusetzen.
Nicht durch eine anhaltende innere oder auch äußeren Debatte.
Sinn finden wir, wenn wir uns beziehen auf die Welt des anderen und neugierig sind nach dem, was sich zwischen uns an Neuem entwickelt. Das ist Dialog.
Gemeinsam erkunden, was für jeden von uns wichtig ist.
Diese Fragmenten zusammenzulegen, inne zu halten, bis ein neues Bild entsteht, das unseregemeinsame Weisheit widerspiegelt.
Es gibt einige Achtsamkeiten, die einen guten Dialog unterstützen.
Die Offenheit und die Neugierde, der Respekt und das Vertrauen, die Verlangsamung und die Stille, das Erkunden und das In-der-Schwebe-Halten von Urteil und Bewertung, das Sprechen und Zuhören von Herzen.
Im Dialog sind wir bereit, die Welt durch die Augen des anderen zu sehen, und unsere eigene Wahrnehmung genau so darzulegen - als Angebot an den anderen, eine neue Perspektive zu erhalten. Dadurch wird kollektives Denken möglich, das für die Bewältigung der schwierigsten Herausforderungen unserer Zeit, wie Klimaschutz, Friedensarbeit, Bewältigung der Hungersnot usw. gebraucht wird.
Dialog führt zu mehr Beziehung, zu anderen ebenso, wie zu uns selbst.
Diese Beziehungsqualität ist ein wichtiger Pfeiler für ein erfülltes Leben und Arbeiten in Gemeinschaft.
Sie ist die Grundlage erfolgreicher Führung im 21. Jahrhundert.